De Schelm vun Möhlbrook

Ausgelassener Spaß bei den Plattdeutschen

 

Spielzeiteröffnung bei beiden Bühnen

Schleswig. Mit ausgelassenem Spaß eröffneten die beiden plattdeutschen Bühnen ihre Spielzeit. Hatte die „Speeldeel" in ihrer ersten Premiere das Lustspiel „De Schelm vun Möhlbrook" von Erhard Asmus als lustigen Auftakt herausgestellt, brachte die „Niederdeutsche Bühne" im Stadttheater „Opa ward verköfft" von Franz Streicher zur Eröffnung.

 

 

 

Als Schelm vun Möhlbrook stellte  sich ein Müller vor, der nachts fensterln ging und dessen nächtliches Treiben zu allerhand Verwicklungen  führte. Um drei Akte rankte sich eine  Reihe heiterer Geschehnisse um Liebe und Verwechslungen. Annemarie Dienesen hatte ihr Ensemble so gut „getrimmt", daß die Aufführung dank den Mitwirkenden Werner Jungjohann, Jens Larssen, Ute Weiß, Gerd Peters, Renate Hansen, Ludwig Wulff, Waltraud und Kurt Evers und Willi Frahm zu einem starken Erfolg wurde.

Das galt auch für die Aufführung der „Niederdeutschen Bühne", die Guschi Klingenhoff eine Bombenrolle im Opa, der sich verkaufen ließ, gab. Felix Brosig hatte die lustige Geschichte mit etlichen Einfällen gewürzt, so daß alle, die einen Abend der Unterhaltung und,des Ausspannens bei.befreiendem Lachen suchten, auf ihre Kosten kamen. Heide Hoffmann, Heinz Hintermeier, Elisabeth Hinrisen, Rainer Seidel, Rolf Hinrichsen,. Malli Klingenhoff und — einmal ohne Textschwierigkeiten — Hans-Joachim Ingwersen sorgten für eine abgerundete glatte Aufführung.

Beide plattdeutschen Bühnen ließen in ihren Premieren ein gutes Niveau ihres Könnens und Auftretens erkennen. Der neu zum Intendanten gewählte Toni Graschberger wird, wenn er auch die niederdeutschen Bühnen in das Aufführungsprosramm des Nordmark-Landestheaters einfügen will, auf einen Stamm guter und begeisterter plattdeutscher Laienspieler zurückgreifen können. Ob sie sich unter der Führung des Nordmark-Landestheaters wieder zu einer einzigen niederdeutschen Bühne zusammenfinden werden, wird sich zeigen. Die Leistungen beider Bühnen, wie sie bei den Eröffnunespremieren deutlich wurden, schaffen dazu die beste Voraussetzung.

Schleswig-Holsteinische Landeszeitung 7.11.1967